Die Frage stellt sich ja, woher kommt die Rehe?
Aufgrund einer Überlastung, war es eine Futterrehe, oder sogar Vergiftungsrehe....
Auf jedenfall die Ursachen / Auslöser für die Rehe abstellen.
Ausserdem ist Rehe keine Krankheit, sonder ein Zustand aufgrund bestimmter Faktoren, der im Abschluss auch wieder umgekehrt werden kann.
Einfach gesagt: Rehe ist heilbar / austherapierbar.
Eigene Erfahrungen:
Wenn ein akkuter Reheschub stattfindet, bekommt man das doch in den allerwenigsten Fällen mit.
Meist ist der Schub doch schon längst vorbei... was man sieht ist dann nur noch das schmerzliche Laufen nach dem Schub.
Wenn man schnell genug dagegen arbeitet, kann man eine chronische Rehe vermeiden.
Der Reheprozess kann bei geeigneter Hufbearbeitung, egal ob akut oder chronisch umgekehrt werden.
Zur Frage Trachen hoch / niedrig:
Prinzipiell sollte man dafür sorgen, dass das Pferd bequem und schmerzfrei steht.
Das keine Zehenfussung erfolgt. Dies erreicht man in der Regel immer, nach entsprechender Beugeprobe, mit Trachten runter.
Zusätzlich entsprechende therapeutische Masnahmen, entsperchendem Hufbearbeitung + die Zehen entlasten.
Den Tierarzt brauch ich meist nur um Röntgenbilder zu fertigen.
Nur wenn man weis, wo das Hufbein oder wie die Kapsel sitzt, kann man geeignete Masnahmen ergreifen.
Eine chronische Rehe könnte sich auch so äußern, dass nicht das Hufbein, sondern die Hufkapsel rotiert.
Von einer Gabe überdosiertem Schmerzmittel halte ich gar nichts, da hier der Schmerz ausgeschaltet wird, und sich das Pferd nicht seiner aktuellen Verfassung bewegt.
Unter Umständen wird hier alles noch schlimmer.
Mit geeigneten therapeutischen Maßnahmen läuft das Pferd auf anhieb wieder besser.
Therapeuthisch arbeite ich bei Rehepferden immer mit entsprechender Hufbearbeitung, Hufschuh und Polster im Sohlenbereich.
Der Floating Boots ist nicht wirklich für therapeutische Masnahmen zu gebrauchen.
Hier verwende ich den Equine Fusion.
Dieser kann und muß bei einer Rehetherapie 24 Stunden über n Tagen am Fuß bleiben.
Das Pferd darf sich weiterhin frei bewegen, entweder auf Matschkoppel oder kurz gehaltener Weide.
Keine Arbeit in Reithalle oder Roundpen.
Bisher hatte ich immer die Erfahrung dass sich nach ein paar Tagen die Laufsituation deutlich verbessert.
Die Hufbearbeitung / Therapeuthische Maßnahmen werden im Anfangsstadium in kurzen Abständen korrigiert oder überwacht.
Sobald das Pferd schmerzfrei läuft kann es auch wieder geritten werden. (immer mit Hufschutz)
Anfangs im Schritt... später in allen Gangarten.
Ein einsperren in Boxen wirkt sich meiner Erfahrung immer negativ aus.
Das Pferd muss sich frei bewegen können.
Um eine chronische Rehe umzukehren plane ich ein Zeitfenster von mindestens bis zu 12 Monaten ein.
Zur Frage ob die Rotation beschleunigt wird:
Die Rotation wird nur beschleunigt, wenn das Hufbein nicht durch therapeuthische Masnahmen am absenken gehindert wird, Bsp: entsprechendes Polster in der Sohle.
Ich entferne die Polster in der Regel erst, bis sich das Laufverhalten sichtlich verschlechtert.
Sprich: Polster wird entfernt, wenn das Pferd mit Polster schlechter als ohne Polster läuft.
Selbst Pferde die kurz vorm Durchbruch gestanden haben, erfreuen sich heute bester Gesundheit und sind wieder reitbar.
Anmerkung zu Dianne:
Wenn Du die Trachten schrittweise herunter nehmen kannst / konntest, vielleicht sind ja prinzipiell die Trachten zu hoch?
Zu hohe Trachten begünstigen immer eine Zehenfußung.
Zehenfußung ist meist auch Auslöser einer Strahlbeinentzündung.
Eine Strahlbeinentzündung kann auch eine Rehe auslösen.
Anmerkung zu Tic
Hufbearbeitung sollte immer zum Wohl des Tieres erfolgen.
Es gibt auch Leute, die sich den TA nicht leisten können, warum auch immer.
Die Aussage, man sollte sich von Kunden die am TA sparen fern halten, ist einfach nur blöd gebabbel...
Geht gar nicht.
Du wirst gerufen, das Du dem Tier helfen sollst und bei entsprechender Ausbildung auch helfen kannst.
Auch wenn kein TA gerufen wird, hast Du immer noch genug Möglichkeiten.
Im übrigen wird ein Tierarzt nichts aktiv machen.
Letztendlich wird er ein Hufpfleger oder Schmied rufen....
Schon aus diesem Grund wird dich der Kunde, sofern er auf Dich und Deine Arbeit vertraut, in der Regel immer vor dem Tierarzt anrufen....
Was natürlich nicht ausschliest, dass man letzendlich doch einen TA ruft.
Also von daher..Deine Aussage.....