Hufkrebs

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Annette
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Re: Hufkrebs

Beitrag von Annette » Do 23. Aug 2012, 15:51

Zum Keralit Undercover wollte ich noch sagen, was meine HT gesagt hat (ich weiß nicht, ob ich alles korrekt im Kopf habe, aber den Sinn schon): Es arbeitet über die Vernetzung der Keratine, weswegen dann den Bakterien die Nahrung entzogen wird. Vernetztes Eiweiß ist wohl nicht mehr gut bekömmlich für die Viecher (meine eigene Interpretation). Daher gammelt es dann nicht mehr. Allerdings ist diese veränderte Oberflächenstruktur des mit UC behandelten Horns dann auch sehr verhärtet und bildet Risse. Durch diese können wieder Keime eindringen und dann unterhalb der oberen (verfestigten) Schicht im frischen Horn wüten. (weil Du geschrieben hattest, Du würdest UC in die Risse tun)
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Schwarze
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Re: Hufkrebs

Beitrag von Schwarze » Do 23. Aug 2012, 16:08

Silke & Abai hat geschrieben:Also ich kann mir nicht helfen, vielleicht bin ich auch auf dem Holzweg, aber ich finde der Trachtenbereich wirkt auf den Fotos recht hoch. Magst du vielleicht mal gute Huffotos mit weggebundenem Behang machen? So wie hier beschrieben:

http://www.healthy-hoof-care.de/huffotos%20machen.htm

Sollte die Trachten tatsächlich zu hoch sein, so könnte das begünstigen, dass der Strahl nicht genug Bodengegendruck bekommt und vielleicht kann sowas ja Hufkrebs begünstigen.
Mach ich gerne. Wir haben in den 6 Jahren Krankengeschichte schon einiges an Hufpflegern und (Klinik-)Schmieden "durch". Aber erst jetzt, seitdem unsere Hufpflegerin auch den kranken Huf (soweit möglich) bearbeitet, also seit Dezember 2011, scheint sich "von alleine" was zu tun. Insofern glaube ich nicht, dass die Hufform den HK begünstigt, eher im Gegenteil. De behandelnden Schmiede haben zwar tief am HK rumgeschnitten (unter Sedation, systemischer und lokaler Schmerzmedikamentation) aber den kompletten Huf, den hat während dieser Zeit keiner so wirklich im Auge behalten.

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Re: Hufkrebs

Beitrag von Schwarze » Do 23. Aug 2012, 16:14

Mascha hat geschrieben:Eine Frage:
Warum schneidet ihr diese trockenen Fetzen im hinteren Bereich nicht weg? Ich habe zwar selber keine Erfahrung mit Hufkrebs, aber solche Fetzen sind immer ein Herd für Keime aller Art.

Klar könnt ihr nicht alles wegschneiden, weil es vielleicht bis ins Leben gehen würde, aber diese losen Fetzen, unter die die Risse eh schon reichen, würde ich persönlich immer wegnehmen.
Mt Schneiden kann man da nix machen, für jedes Messer benötigt man Gegendruck und das toleriert Moya nicht. Und diese "Fetzen" sind steinharte Hornstücke, soweit möglich, knipse ich sie aber mit dem Hufnipper weg. Das tue ich mir (und meinem Pferd :roll: ) aber nicht direkt nach der Hufbearbeitung an.Es ist eh ein Wunder, wie brav sie sich auch den kranken Huf noch bearbeiten läßt...
Mal schauen, wie Madame heute "drauf" ist. Dann versuche ich mein Glück. Trotzdem bleiben immer noch Kanten stehen und die genügen auch schon, um Schmuddelnester entstehen zu lassen.Unter DEM Aspekt ist das extrem trockene Wetter momentan echt ein Segen!

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Re: Hufkrebs

Beitrag von Schwarze » Do 23. Aug 2012, 16:21

Annette hat geschrieben:Zum Keralit Undercover wollte ich noch sagen, was meine HT gesagt hat (ich weiß nicht, ob ich alles korrekt im Kopf habe, aber den Sinn schon): Es arbeitet über die Vernetzung der Keratine, weswegen dann den Bakterien die Nahrung entzogen wird. Vernetztes Eiweiß ist wohl nicht mehr gut bekömmlich für die Viecher (meine eigene Interpretation). Daher gammelt es dann nicht mehr. Allerdings ist diese veränderte Oberflächenstruktur des mit UC behandelten Horns dann auch sehr verhärtet und bildet Risse. Durch diese können wieder Keime eindringen und dann unterhalb der oberen (verfestigten) Schicht im frischen Horn wüten. (weil Du geschrieben hattest, Du würdest UC in die Risse tun)
Das war ein einmaliger Versuch, der glatt gescheitert ist, wohl aus den von Dir genannten Gründen *seufz* Aber Danke natürlich für den Hinweis....
Zum Glück habe ich mir das uc mal nicht selber gekauft, sondern konnte mir etwas von einem Hufschmied "abfüllen".Ich verfüge leider inzwischen durch die ganzen mißlungenen Behandlungsversuche über einen extrem überfülllten Hufpflege/Bakterienkiller/Medikamentenschrank. Was mich sehr beliebt bei Miteinstellern mit Huf(pflege-)Problemen macht :roll:

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Re: Hufkrebs

Beitrag von SilentDee » Do 23. Aug 2012, 19:39

Ich komme auch noch nicht weg von dem Thema, Trachten weiter runter, die Fetzen wegschnippeln, wo möglich, sonst was reindrücken. Halt Mullstückchen, mit H2O2 oder so getränkt, und der Druck regt dann das Wachstum an.

Vielleicht haben genau die Flusskiesel den Strahl mal durchgeknetet... Das ist ja auch Druck. Ich glaube, der hat einfach zu wenig zu tun.

LG

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Re: Hufkrebs

Beitrag von Schwarze » Do 23. Aug 2012, 22:44

So, heute habe ich noch die losen Hornstellen abge"nippert" und gleich noch den Huf von den Seiten fotografiert:
hier: https://picasaweb.google.com/1110087752 ... -HatNqMzAE

Die dunklen Verfärbungen (im Vergleich zu den frisch geschnitten Bereichen gestern) kommen von den EMa-Sprühern.

Mehr Trachten kürzen geht nicht, weil sonst die gesamte Hufmechanik verändert wird. Ich habe gestern das Thema nämlich angesprochen. Der hintere Strahlbereich Übergang Ballen) ist deutlich unter Sohlenniveau, weil sich die oberen, harten Schichten dort immer wieder ablösen :?

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Re: Hufkrebs

Beitrag von Plattfußindianer » Do 23. Aug 2012, 23:56

Also ich find die Hufform nicht gut... ich meine der sieht zu steil aus. Trachten dabei untergeschoben
so kann der Huf hinten ja nicht wirklich "arbeiten"?
Oder täusch ich mich so????

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Re: Hufkrebs

Beitrag von Heike4 » Fr 24. Aug 2012, 10:31

Steht der Huf irgendwie unter den Bauch geschoben?? Oder steht Moya ganz entspannt auf dem Foto auf allen vier Hufen??
Wenn sie auf allen vieren gleich belastet, dann finde ich den Huf auch zu steil und die Trachte untergeschoben und würde auch die Trachten senken wollen. Nicht auf einmal sondern vorsichtig Stück für Stück um mehr Last auf den Trachtenbereich zu bekommen.
Hast du mal ein Standfoto von der Seite von ihr und dann ein Foto von dem anderen Huf auch seitlich, damit man mal vergleichen kann?
Geht nicht, gibt es nicht.

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Re: Hufkrebs

Beitrag von Plattfußindianer » Fr 24. Aug 2012, 15:28

Vllt mal Hufe vorstellen unter im Beurteilungs-Threat?

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Re: Hufkrebs

Beitrag von Schwarze » Mi 5. Dez 2012, 10:56

CIMG6767.JPG
CIMG6754.JPG
Hier ein Zwischenbericht von uns....
Der Bereich mit gesundem/normalen Horn wird größer! Aber ich freue mich nur gaaaanz leise, weils bislang immer so war, dass der HK quasi explodierte, kaum hat ein Interessiertes Fachmensch draufgeschaut und den erkrankten Bereich für "in Heilung" befunden. :roll:. Der letzte Schub ist jetzt 6 Monate her.

Insgesamt hat sich das Horn aller Hufe verändert, gerade das Strahlhorn war zu hart, seit ca. 4 Monaten wird die Hornstruktur normaler und beim letzten Termin konnte die Hufpflegerin tatsächlich mit einem Messer und nicht nur mit der Hauklinge arbeiten.

Wir stehen beide vor einem Rätsel, WAS dieser Veränderung ausgelöst hat, Hufbearbeitung ist gleich geblieben, Fütterung, Arbeitsbelastung identisch; zwar habe ich zum 1.September den Stall gewechselt, aber die Tendenz zur Normalisierung der Hornqualität zeichnete sich schon vorher ab.

Anbei zwei Fotos: eins von Mitte November und eins von gestern. Da habe ich oberflächlich gefasertes Horn am HK-Bereich entfernt und zu Tage kam die normale Hornstruktur. Besonders erfreulich ist, dass der Bereich zwischen alten, gesunden Horn Richtung Strahlspitze und dem neuen (hoffentlich gesunden) Horn im hinteren Strahlbereich zusammenwächst: die Zwischeraumsspalten werden weniger tief und schliessen sich von unten. Die dunkel verfärbten Bereiche sind fest und was auch immer diese dunkle Struktur ausmacht, Strahlfäule ist es nicht :D
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